Ein Stück Normalität

Ich blicke zurück auf eine weitere Woche Isoaltion, wobei das härter klingt als ich es tatsächlich empfinde.

Da ich bereits vor der Krise zwei Jahre alleine gelebt habe, hat sich bei mir eines deutlich spürbar verändert, dass ich jetzt Zuhause arbeite und neben den Begegnungen im Büro und in den Besprechungen eben auch die zufälligen Begegnungen auf dem Firmengelände nun komplett entfallen und überhaupt nicht stattfinden, denn niemand ruft einen anderen zufällig an, das ist jetzt alles geplant und zielgerichtet.

Ich gehe aber nach wie vor raus zum Einkaufen (da habe ich am Samstag meinen Chef getroffen, der in der selben Straße wohnt wie ich) und auch um Erholung zu suchen, allerdings (fast) nur alleine. So war ich heute mit dem Camper und dem Fahrrad auf der Alb zu einer kleinen Radtour.

Die Arbeit im Homeoffice wird so langsam zur Normalität, die Rituale haben sich eingespielt, der Rhythmus festigt sich.

Was anfangs noch mit viel Verständnis verziehen wurde, beginnt aber jetzt so langsam zu nerven, ich meine die Abstürze des Internet. Bei mir jedenfalls passiert das jetzt täglich mindestens ein Mal. Zwar ist das Netz meist wieder schnell verfügbar, aber es nervt trotzdem. Zur Normalität gehört halt auch, dass alles wie gewohnt funktioniert.

Dass sich nicht alles um Corona dreht, das Leben also irgendwie auch normal weiterläuft, erlebe ich bei folgender Begebenheit.

Mein Sohn Jonathan meldet sich und fragt nach Unterlagen im Zusammenhang mit seiner Steuererklärung. Ich drehe mich um, öffne den Tresor und ziehe einen Ordner raus. Da sehen gehen meine Augen über und mein Puls verdoppelt sich. In diesem Ordner hatte sich das Familienstammbuch versteckt, das ich seit einem Jahr suche. Natürlich hatte ich auch den Tresor mehrfach durchsucht, aber offenbar diesen Ordner dabei nicht herausgeholt. Zwischenzeitlich hatte ich vermutet, das das gesuchte Buch in irgendeiner Kiste in Rheinhausen verstaut ist. Es geschehen also auch in Zeiten von Corona noch Wunder.

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Grüne Socken - Zeichen der Hoffnung

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Isolation = Langeweile ?