Ab auf die Insel
Und die heißt Lolland. Die Autokorrektur will immer Holland draus machen, drum gefällt mir der Name so gut.

Der Tag beginnt schon sehr früh, deutlich vor dem Wecker. Weil ich gestern schon vor 10 geschlafen habe, bin ich gegen 5 bereits wach und schaue mir ein paar YouTube-Filmchen an. Fasziniert von den Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln aus Holz und Metall nützliche Gegenstände herzustellen freue ich mich auf meine Werkstatt im Haus am Rhein. Irgendwann stehe ich aber dann doch auf und mache mich auf den Weg. Ich hatte kein Frühstück gebucht, daher hole ich mir beim Tanken eine Cappuccino und genieße den auf den ersten Kilometern.
Am Nord-Ostsee-Kanal mache ich kurz Halt und freue mich über den blutroten Sonnenaufgang. Mein erstes Etappenziel heute ist Schwabstedt. Ich will sehen, ob die Käufer des Grundstücks schon gebaut haben. Mit etwas flauem Gefühl im Magen nähere ich mich dem Ort und bin gespannt wie ein nasser Regenschirm.
Tatsächlich. Die schönen großen Bäume sind gefällt und die Bodenplatte des Hauses ist drin. Es sieht jetzt völlig anders aus als noch vor einem Jahr. Zum Vergleich ein Bild aus 2017.
Ich denke, damit kann ich dieses Kapitel jetzt abschließen.

Husum ist mir (neben Friedrichstadt) im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen, darum mache ich auf meinen Reisen in den Norden dort regelmäßig Halt, sicher auch in Zukunft. Im Fischhaus Loof (die Autokorrektur erfasst auch das immer :-) ) genieße ich eine Husumer Krabbensuppe, obwohl es erst 11:00 ist, aber ich war ja schon früh wach.
Über einen Mega-Umweg wäre Lolland über mehrere Brücken auch ohne Fähre erreichbar, ich wähle den Weg über Kolding und die Insel Fyn mit einer Überfahrt von Langeland nach Lolland. Die morgendliche Sonne hat sich tagsüber nicht mehr gezeigt, trotzdem war es eine schöne und entspannte Fahrt. Ich komme rechtzeitig an der Fähre in Spodsbjerg an und versuche, am Autoschalter mit EC-Karte ein Ticket zu buchen. Online hatte es vor ein paar Tagen nicht funktioniert, hier am Automat jetzt auch nicht. Zum Glück ist im Schalterhaus an der Schranke doch noch ein Mensch, der mir ein Ticket gibt. Bei ihm funktioniert die EC-Karte, seltsam.
Die Überfahrt endet in Tars auf Lolland. Von dort aus sind es noch 23 km über Nakskov nach Langø, meinem Urlaubsort für die nächsten 6 Tage.
Ich komme kurz vor Einbruch der Dunkelheit an und als das Auto im Carport steht bin nur noch unheimlich dankbar für die Bewahrung auf der langen Fahrt. Aufgrund der langjährigen Erfahrung weiß ich, dass nach Ankunft die Zählerstände für Strom und Wasser abzulesen sind.

Was ich zum ersten Mal erlebe ist der Schlüssel im Schlüsselsafe. Das ist praktisch, denn man ist nicht auf eine Rezeption angewiesen, die meist ein paar Kilometer entfernt liegt. Der Code wurde mir mit dem Mietvertrag mitgeteilt.
Innen erwartet mich ein sehr sauberes und gut ausgestattetes Haus mit einem freundlichen Brief der Vermieter in deutscher Sprache. Das gab bisher auch noch nicht.
Das ist übrigens gleichzeitig ein Kontrollbild. Normalerweise stellen wir die Blumentöpfen und Kerzen und sonstiges Gedöns beiseite. Mit dem Kontrollbild kann ich bei Abreise alles wieder so hinstellen als wäre ich gar nicht da gewesen.
Ich fahre noch einmal nach Nakskov um bei SuperBrugsen ein paar frische Sachen einzukaufen. In Dänemark haben die Supermärkte auch sonntags von 7:00 - 21:00 Uhr offen, was für mich heute sehr praktisch ist.
Der Urlaub hat mit der Fahrt schon begonnen und geht jetzt so richtig los.