Zum Abschluss durchs Neckartal

Um auch am Montag, an meinem letzten Reisetag noch ein paar Eindrücke außerhalb einer Autobahn mitzunehmen, beschloss ich, durch mein mittlerweile ans Herz gewachsenes Neckartal von Heidelberg nach Heilbronn zu fahren. Auch diesen Abschnitt verbinde ich mit einer schönen Erinnerung an Heike. Unsere erste gemeinsame Fahrt in unserem 2016 erworbenen Wohnmobil führte uns aus Richtung Süden am Neckar entlang und ich weiß noch genau, wie wir in Neckargemünd am Kreisel bei Lidl und Rewe unsere ersten Reisevorräte eingekauft haben. Immer wenn ich dort vorbei komme, hüpft mein Herz ein wenig.Übernachtet hatte ich ja nochmal in der Einfahrt bei Launs in Schifferstadt. Da mich das Navi über Speyer Richtung Heidelberg führte und ich am Bauhaus vorbei kam und Zeit hatte, bin ich da nochmal ganz gemütlich rein und habe für 11 Ct. eine kleine M4 Edelstahlschraube mit Senkkopf gekauft um die Befestigung des Schaltknaufs nochmal zu optimieren. So bin ich halt.Die Streckenführung von Speyer nach Heidelberg ist etwas seltsam, man muss im Zickzack auf Autobahnen relativ weit fahren, obwohl es in Luftlinie viel kürzer wäre. Warum ist das so? In dieser Luftlinie liegt der Hockenheimring und ein riesiges Waldstück, das schlicht umfahren werden muss.In Heidelberg gab es dann baustellenbedingt ein paar Umleitungen, so bekam ich auch noch andere Ecken dieser Stadt zu Gesicht. Ich war ohne Frühstück losgefahren und da die Mittagszeit schon nahe war, suchte ich nach einem schönen Platz am Neckar um eine größere Pause zu machen. In Hirschhorn, einem der Orte am Neckar, die von einer alten Burg gekrönt werden, fand ich einen solchen Platz mit Neckarblick. Hirschhorn liegt an einer engen Kehrschleife mit einer engen Ortsdurchfahrt, die vor Jahren durch eine Brücke mit anschließendem Tunnel am Ort vorbei Entlastung fand. Daher war der Pausen-Ort relativ ruhig. Nach reichhaltigem Essen spürte ich eine innere Blockade zur Weiterfahrt weil mir dann klar wurde, die Reise geht zu Ende und es geht wieder in den Alltag, was mir ein komisches Gefühl im Magen bereitete. Werde ich das alles schaffen? Was kommt in den nächsten Tagen und Wochen auf mich zu? Was muss ich unbedingt erledigen? Wie kann ich die Belastung bei der Arbeit bewältigen - hat der Urlaub die erhoffte und ersehnte Erholung gebracht? Eine Antwort auf diese Fragen habe ich nicht, noch nicht bekommen, aber ich wurde dann wieder etwas ruhiger und die Zuversicht, dass Gott mit mir ist, gab mir so viel Antrieb, dass ich die Weiterfahrt antrat.Nach Obrigheim und Mosbach war eine Vollsperrung ab Montag 4.6. (toll) wegen Bauarbeiten auf meiner Planstrecke angekündigt, so dass ich durch den Odenwald nach Sinsheim ausgewichen bin und dann dort doch die Autobahn nutzte um nach Kirchheim unter Teck zu gelangen. Vermutlich hat mir die enorme Hitze so zu schaffen gemacht, dass ich auf diesen restlichen gut 100 km nochmal drei Ruhepausen brauchte, um am Steuer nicht einzuschlafen.So war mein Ankommen mit 18:00 Uhr zwar deutlich später als gedacht, aber ich kam sicher und wohlbehalten nach einer spannenden Reise wieder Zuhause an.Die täglichen Berichte haben mir nicht nur die Abende ausgefüllt sondern auch viel Spaß gemacht und geholfen, mir das Erlebte nochmal bewusst zu machen und es war oft so, dass ich über den Tag schon in Gedanken vorformuliert habe und dadurch manches vielleicht auch bewusster wahrgenommen habe. Ich danke allen, die mich in ihren Gedanken und auch mit manchen Kommentaren und Mails begleitet haben und nun freue ich mich darauf, euch in den nächsten Tagen und Wochen wieder zu begegnen.

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Ein Sonntag in Speyer