Ankommst

Nach einer guten Nacht bin ich früh um 8 aufgestanden und gegen halb zehn losgefahren. Vorbei an Husum und durch viele kleine Ortschaften, deren Bewohner über den Verkehr nicht so sehr erfreut sind, denn es handelt sich größtenteils um die Sylter-Porsche-Rennstrecke, will heißen, dass das die Straße nach Niebüll ist, von wo aus der Autozug über den Hindenburgdamm nach Sylt fährt. Und da sind halt dann die Reichen und Schönen in ihren Porsches unterwegs.Danach kommen dann noch so nette Ortsnamen wie Klixbüll oder Süderlügum und dann endlich Tønder, der Grenzübergang nach Dänemark. Einmal tief durchatmen und einen Gang runterschalten. Das Leben in Dänemark ist nicht nur gefühlt ruhiger, gelassener als bei uns im Land. Als Autofahrer merkt man das ganz praktisch, denn die Höchstgeschwindigkeiten sind niedriger als bei uns. Da ich ja im Urlaub bin und reise, macht mir das gar nichts aus.Um die Mittagszeit erreichte ich Skaerbaek und damit den Abzweig nach Römö und testete mit meinen 3,7 Tonnen, ob der Damm noch hält. Er tat es. Auf der Insel geht es wieder Richtung Süden nach Mølby, dort befindet sich nämlich die Oasen, so heißt der traumhaft schöne Womo-Stellplatz hier auf der Insel. Die Fahrzeuge stehen mit dem Gesicht nach vorne rund um einen See und schauen sich in die Halogenaugen. Ein toller Anblick. Ich konnte den selben Stellplatz Nr. 32 ergattern, den ich ein Jahr vorher zusammen mit Heike auch hatte. Das ist ein gutes Gefühl und es ist auch ein toller Platz, denn man kann bei offener Womotüre die Einfahrt beobachten und sieht, wenn neue kommen und sich ganz fragend umschauen. Heike hatte das immer Spaß gemacht.Nach der vollautomatisierten Anmeldung und Strombereitstellung fuhr ich gleich wieder weg in Richtung Strand. Der war noch an der selben Stelle wie voriges Jahr, das ist beruhigend. Man fährt über einen kleinen Hügel und oben angekommen öffnet sich ein herrlicher Blick in die Weite. Das Meer ist da allerdings noch nicht zu sehen da der Strand ca. 2-3 km breit ist. Das ist natürlich gut für die Strandsegler, von denen es hier jede Menge gibt. Man kann hier weite Strecken in voller Fahrt zurücklegen, das macht sehr viel Spaß.Eine erste Testfahrt zeigte, dass der Wind heute optimal ist und das bei dem tollen Wetter, was will man mehr.Jetzt kommt das Highlight. In einer Segel-Pause setzte ich den neuen Inverter in Gang, das ist ein Gerät, mit dem aus 12V Batteriespannung 230 V gemacht werden. Damit nicht genug. Der neue Inverter kann sogar eine reine Sinuswelle erzeugen, die für die Kaffee-Zubereitung mit einer Senseo-Kaffeemaschine erforderlich ist. Also gönnte ich mir am Nordseestrand einen Capuccino - herrlich.Wieder zurück am Platz fuhr ich noch mit dem Fahrrad zum Købmand und holte was zum Grillen und ein Grøn, das beliebte dänische Bier. Nachdem ich das Gemüse mariniert hatte wollte ich den Gasgrill anmachen, da machte mir allerdings ausgerechnet der Wind einen Strich durch die Rechnung, der pustete die Flamme immer wieder aus, so dass ich mein Abendessen in der Pfanne zubereiten musste. So macht man eben seine Erfahrungen - und es gibt immer eine Lösung.Jetzt ist auch dieser Tag zu Ende und wie ich gerade den Text schreibe, schaue ich durch die offene Aufbautüre und sehe diesen Sonnenuntergang. Schöner kann ein Tag kaum enden.Ach ja, wer meinen Norwegen-Blog gelesen hat, der weiß schon was "Ankommst" in Skandinavien bedeutet - "angekommen".

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