Abschied
Nach einer reinigenden Dusche und einem angemessenen Frühstück mit Eier und Speck entschloss ich mich, heute das Thema Grundstücksverkauf anzugehen und das mit einem Besuch in Husum zu verbinden.Also mit dem Womo auf einen Parkplatz am Hafen und dann mit dem Radl weiter in die Innenstadt. Zuerst zum Makler, der uns das Grundstück 2014 vermittelt hat in der Hoffnung, dass die noch alle Unterlagen haben um einen Käufer zu finden, falls es über private Kontakte nicht klappt. Der kam dann im Laufe des Tages zustande und so hatte ich abends um 19:00 Uhr einen Termin auf dem Grundstück. Dazu später.
Dass die Husumer fahrradfreundlich eingestellt sind, zeigt diese Straße, die offenbar ausschließlich für Fahrräder zugelassen ist.
Auf der Suche nach einem Buchladen kam ich am weiträumig abgesperrten Marktplatz vorbei, auf dem Bundeswehrsoldaten und Soldatinnen verschiedener Gattungen irgend einen Aufmarsch übten. Ich war ja selbst bei dem Laden (damals gab es noch keine Soldatinnen, die Mädels hingen allenfalls im Spind), aber aus der Ferne bzw. mit Abstand betrachtet kam mir das heute etwas wie Kindergarten für Erwachsene vor (Tabea verzeih mir bitte den Vergleich).
Ein Besuch in Husum darf nicht enden, ohne vorher bei Loof eingekehrt zu sein. Das ist der beste Fischladen in ganz Nordfriesland. Zugegeben, ich kenne nur diesen und den in Friedrichstadt, der ist mindestens der zweitbeste. Ich aß eine Fischsuppe mit richtig viel Einlage, nicht pürriert, und nahm mir noch ein Matjesbrötchen mit. Ich erwähne das, weil Fischbrötchen sich für mich persönlich in meiner Beliebtheitsskala ungefähr auf gleichem Niveau bewegen wie Maultaschen.
Danach hielt ich Siesta auf dem Womo-Stellplatz, immer noch bei wolkenlosem Himmel. Der Wind war böig, so dass es die ausgefahrene Markise kräftig durchgeschüttelt hat.Dann war der Termin in Schwabstedt. Zuvor besuchte ich unseren Rentnergärtner, der über die vier Jahre den Rasen gemäht, die Hecke geschnitten und bei Bedarf Schnee geschippt hat. Das war dann der erste Abschied, denn aufgrund des bevorstehenden Verkaufs braucht er auf dem Grundstück nix mehr zu machen.
Dann das Treffen mit einem Interessenten, der großes Interesse gezeigt hat. Über den Preis müssen wir noch verhandeln. Dazu hat er um Zeit bis Ende Juni gebeten, soll er bekommen.Anschließend besuchte ich noch unsere Nachbarin, die das Grundstück vor vier Jahren angeboten und an uns verkauft hat. Über die Jahre ist eine nette nachbarschaftliche Beziehung entstanden, die durchaus zukunftsfähig gewesen wäre. Als sie dann gegen Ende des Besuchs sagte: "Dann sehen wir uns ja gar nicht mehr." und ich im Gehen nochmal am Grundstück vorbei ging, ist es mir doch schwer ums Herz geworden und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Die Rückfahrt nach Friedrichstadt war entsprechend getrübt. Nach einem Telefonat mit Tabea (manchmal muss man die Dinge zum Verarbeiten einfach aussprechen), ging es mir schon wieder etwas besser.
Bei einem Glas Wein lasse ich diesen Abend ausklingen und freue mich nun auf die Fahrt nach Römö morgen. Wenn alles gut geht, kann ich nachmittags schon den ersten Segeltörn am Strand unternehmen, darauf freue ich mich schon seit Wochen.