Kein Parkplatz im Paradies
Dienstag 25.8.2020
Der Dienstagmorgen beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang, wobei es schon taghell ist als die Sonne sich hinter den nahen Bergen zeigt. Es ist faszinierend, wie die Sonnenstrahlen durch die Lücken in den Haufenwolken so richtig sichtbar werden.
Die Sonne arbeitet sich langsam durch das Tal vor und so wird es zu einem tollen Schauspiel wie diese Basilika am anderen Ufer natürlich beleuchtet wird.
Ganz unbewusst mache ich tagsüber vom gleichen Motiv noch eine Aufnahme und als wir bei einsetzender Dunkelheit entdecken, dass die Basilika nachts künstlich angestrahlt wird,
.... muss ich einfach diese Trilogie mit dieser Nachtaufnahme abrunden.
Bei dem zu erwartenden schönen Wetter planen wir für heute einen Ausflug auf einen Berg, erzählen Meggi aber noch nicht, wohin, soll eine Überraschung werden.
Nach einem sehr gemütlichen Frühstück fahren wir mit Pumuckl los in Richtung Lugano. Im Stadtteil Paradiso liegt die Talstation der Standseilbahn, die uns auf den Monte San Salvatore bringen soll. Auf dem Satellitenbild hatte ich gesehen, dass bei der Station auch ein Parkplatz liegt.
Wir finden den Ort, allerdings geht es in der gesamten Region insbesondere um den See herum sehr eng zu. Der schmale Streifen zwischen den Berghängen und der Wasserkante ist vollständig zugebaut. Die Straßen sind eng und zu glauben, dass wir mit dem Camper an der Bahnstation einen Parkplatz bekommen, war schlicht naiv, man lernt eben nie aus.
So machen wir eine unfreiwillige aber doch sehr interessante Stadtrundfahrt, zunächst durch Paradiso, manche Straßen mehrfach, dann erweitern wir unseren Radius und fahren weiter nach Lugano rein. Es gibt schon Parkplätze, die sich aber alle mit "Privato" gekennzeichnet, dafür brauchen wir kein Wörterbuch.
Dann entdecken wir einen offenbar öffentlichen Parkplatz, natürlich mit Schranke und Bezahlung, aber oh weh, das Schild mit dem durchgestrichenen Wohnmobil ist eindeutig.
Schnell ist klar, der Fussweg ist jetzt zu weit, aber wir sehen jede Menge Stadtbusse und so entspannen wir uns und fahren weiter. Am Stadion am anderen Ende der Stadt Lugano sehen wir auf einem Parkplatz ein Wohnmobil stehen, die Freude ist groß. Tatsächlich finden wir auch die Einfahrt und einen freien Platz. Gleich daneben scheint ein Busbahnhof zu sein, der Tag ist gerettet.
Schnell noch geprüft, ob der Kassenautomat auch Karten nimmt, er nimmt sogar Euros in bar. Nur dumm, dass wir fast unsere gesamten Euro-Reserven gestern im Lokal gelassen haben, also schaun wir mal.
Der ÖPNV-Plan ist gut aufgebaut, so finden wir auch ohne besondere Italienisch-Kenntnisse schnell heraus, wie wir fahren müssen. Mit der 6 zum Bahnhof und dann weiter mit der 2 ins Paradies.
Die Standseilbahnstation Funicolare ist gut beschildert. Alle halbe Stunde fährt eine Bahn, so dass wir keine lange Wartezeit haben.
Nach 12 Minuten Auffahrt erreichen wir den Gipfel des Monte San Salvatore. Auf dem Dach der Gipfelkirche ist eine Aussichtsplattform, die bei klarer Sicht ein unbeschreibliches Panorama frei geben muss. Es ist heute etwas diesig, so beschränkt sich unser Sichtbereich auf einen ca. 50 km Radius. Wir sehen Lugano und die umliegenden Orte und haben einen tollen Blick auf die verschiedenen Arme des Luganer Sees.
Mit einer Minestrone, die ihren Namen wirklich verdient runden wir den Ausflug im Panoramarestaurant ab und machen uns auf den Weg ins Tag, natürlich wieder mit dem knallroten Wagon der Standseilbahn.
Mit dem Bus gehts zum Stadion mit Umsteigen am Hauptbahnhof Lugano. Wir wundern uns, dass das auf halber Höhe liegt, das wird wohl seine Gründe haben. Jedenfalls ist auch von dort die Aussicht sehr schön.
Auf dem Rückweg halten wir bei Denner, einer regionalen Supermarktkette und kaufen für das abendliche Grillfest ein.
Vorher wird aber nochmal im See gebadet, es ist zwar nicht übermäßig heiß, trotzdem ist die Abkühlung im See sehr erfrischend und da wir wieder in unserem Paradiso sind, wird auch wieder entsprechend gechillt.
War das ein Festmahl. Camping kann so schön sein.
Bei einem Glas Wein oder auch zwei genießen wir bis in die Dunkelheit hinein die Gemeinschaft bis Rolf am Himmel sehr schnell fliegende Flugzeuge entdeckt. Ob die in Mailand landen? Nein, die Richtung stimmt nicht und die wäre auch viel zu schnell. Also beschließen wir, dass es Satelliten sein müssen. Um noch mehr davon zu sehen, machen wir die Kerze aus, klappen unsere Campingstühle in die Waagerechte und beobachten den nächtlichen Himmel.
Wieder geht ein sehr schöner Tag zu Ende.