Das Jahr fängt ja gut an ...
Diesen Ausspruch meine ich durchaus doppeldeutig. Einerseits verletze ich mich heute beim Aufschneiden eines Brötchens derart, dass das Blut kaum zu stillen ist und ich fast befürchten muss, das Sygehus in Nakskov aufsuchen zu müssen. Es hört aber dann doch irgendwann auf und im Auto gibts sogar ein spezielles Fingerkuppenpflaster.
Andererseits darf ich in den letzten beiden Tagen hier auf Lolland so viel tolles erleben, dass ich es kaum fassen kann.


Am Freitag regnet es fast den ganzen Tag und ist ziemlich windig. Ich mache dennoch einen Strandspaziergang und erlebe den krassen Unterschied zwischen Gegenwind und Rückenwind. Es macht dennoch Spaß und drei Kilometer schaffe ich sogar. Am Ende ist die Brille so voll geregnet, dass ich keinen Durchblick mehr habe. Mit geputzter Brille baue ich eine Transportvorrichtung für den 3D-Drucker, der soll ja heil Zuhause ankommen.
Am Abend dann lege ich eine mitgebrachte DVD ein und schaue "Für immer Dein". Ein sehr bewegender Film. Als ich danach die Bettstatt aufsuchen will, traue ich bei einem flüchtigen Blick nach draußen kaum meinen Augen. Der Mond ist glasklar zu sehen, also haben sich die Wolken verzogen. Da gelingt mir eine spektakuläre Aufnahme vom Halbmond und ich begebe mich mächtig stolz zur Nachtruhe.
Der nächste Morgen ist noch windiger und noch regnerischer. Der Wind treibt das Wasser aus der Regenrinnenablaufkette fast waagerecht raus. Ich packe die ersten Sachen zusammen und versuche, den Finger ruhig zu halten damit die Wunde nicht wieder aufbricht.
Inzwischen verzieht sich der Regen und die Sonne bricht durch. Darauf hoffte ich angesichts der Tatsache, dass ich heute die Fenster putzen muss und das macht bei Regen nicht wirklich Spaß. Außerdem wäre es schön, wenn nach der Fensterputzaktion kein Regen mehr kommt. So wie es aussieht, wird dieser Wunsch erfüllt. Dank einem "Fenster-Kärcher", allerdings von Vileda, geht das Fensterputzen razfaz und macht sogar etwas Spaß.

Dann ist, solange das Wetter noch so schön ist, wieder Spaziergang angesagt. Die innere Stimme sagt - heute große Kamera mitnehmen. Ich fahre zum selben Strandabschnitt wie gestern, will den bei freier Brille nochmal anschauen. Kaum am Strand angekommen macht das Herz einen Freudensprung - es sind zwei Surfer auf dem Wasser. Mit dem großen Teleobjektiv fühle ich mich wie ein Sportreporter. Die zwei dänische Jungs, denen ich später ein paar Bilder zusenden werde, machen auch tolle Sprünge. So nah am Ufer habe ich das bisher noch nicht erlebt, einfach toll.
Bei einem kleinen Spaziergang entdecke ich dann ein paar Vögel auf Pfählen, einer davon ziert den heutigen Blog-Beitrag.
Wieder zurück am Ferienhaus zeigt sich erst einmal der Halbmond von der Tagesseite. Ich meine, die selben Krater zu entdecken wie gestern Abend, wer weiß. Eigentlich war ich zum Sonnenuntergang unterwegs, der sich dann auch von seiner schönsten Seite zeigt.
Die Fingerkuppe ist friedlich, Bad und Küche geputzt und die Taschen sind gepackt. Morgen gehts gegen 8:00 Uhr auf den ersten Streckenabschnitt.