Schlafauswertung und die Folgen
Unruhige Nacht. Ich wache immer wieder auf, schaue nach der Uhr und greife nach den Sonden. Es war niemand da um eine Sonde nachzukleben, ein gutes Zeichen.Der Montag beginnt um 5:40 (!) mit dem Entkabeln, dann Duschen um den Zement raus zu bekommen, hat geklappt. Jetzt muss ich zur Aufnahme.Das bedeutet um 6:40 Uhr ca. einen Kilometer Fussweg zum Eingang, dort am Empfang eine Nummer ziehen und dann warten, warten, warten. Ab 7:00 soll Aufnahme sein, dann Frühstück und um 8:00 Schulung im Schlafzentrum. Um 7:25 war ich dann dran, Klärung diverser Missverständnisse wegen der privaten Krankenversicherung, dann ein schnelles Brötchen und ne Tasse Kaffee (ist hier Vollpension) und ab in den Schulungsraum. In der Zwischenzeit haben sich zwei Grüppchen in der Schläfertestgruppe gebildet, die einen sind lieber für sich, andere unterhalten sich schon nett, da bin ich immer gerne dabei.Viele interessante und neue Aspekte zum Thema Schlaf und dessen Auswirkung auf das tägliche Befinden werden uns von der hiesigen Leiterin des Schlaflabors vorgetragen. Ich finde mich hauptsächlich bei den problematischen Auswirkungen wie Tagesmüdigkeit wieder, was mir bestätigt, dass ich hier richtig bin.Gespannt sitze ich jetzt in meiner Suite und warte auf eine Ärztin, die mir ihre Erkenntnisse zur letzten Nacht vermitteln wird.Das Haus an sich ist sehr solide und scheint von Robert Bosch persönlich erbaut worden zu sein. Beim Zeitmanagement könnten sie noch etwas nachschärfen, entweder man hetzt von Termin zu Termin oder man wartet gefühlt stundenlang.Seit einer Stunde sitze ich jetzt hier rum, da kommt auch schon eine junge Ärztin rein und übergibt mir den Befund. Faktor 47. Normal ist 5-10, ab 15 wird therapiert, habe ich in der Schulung gelernt. Mein Ergebnis ist also eindeutig, was ich durchaus positiv sehe, denn mit dem Hilfsmittel Maske ist die Chance auf dramatische Verbesserung 100%, das gibts im Leben nicht oft.Somit hatte ich die Freigabe für das Atemzentrum. Dort wird zunächst mal die Maske angepasst, nach dem Essen geht es dann um das Gerät, das den Überdruck liefert.
Im Atemzentrum wurde ich - wie auf der ganzen Station sonst auch - sehr freundlich begrüßt und an mir eine Maske nach der anderen ausprobiert - natürlich unter Druck, um zu sehen ob sie dicht ist. War nicht ganz einfach, aber die letzte verfügbare Maske war es dann, sitzt bequem, ist dicht ohne dass sie spannt und was mir besonders gefällt ist der Hightechverschluss mit Magnet. Der Zuführschlauch erinnert mehr an die Installation einer Waschmaschine, aber bei näherer Betrachtung ist auch der ganz ordentlich verarbeitet - net schlecht (schwäbisches Lob). Es wurden übrigens vorrangig Nasenmasken und keine Vollmasken, die auch über den Mund gehen, angeboten. Offenbar sind die Ergebnisse bei den reinen Nasenmasken wesentlich effektiver und der Druck muss nicht so hoch sein, was wiederum das Gerät leiser macht.Inzwischen war es dann auch Mittag und ich konnte zum Essen gehen. Andere aus der Gruppe mussten noch auf das Arztgespräch warten und mussten dann in Hektik essen, auch nicht so toll.Um 13:00 Uhr dann die Vorstellung von vier verschiedenen Geräten, die sogar befeuchtete Luft pumpen können, das soll verhindern, dass die Schleimhäute nicht austrocknen. Die Hersteller haben in der Regel keinen Direktvertrieb, daher mussten wir uns a) für ein Gerät und b) für einen Lieferanten entscheiden, der dann auch die Betreuung, also Hilfe bei Problemen mit der Technik, die Nachlieferung von Masken und Filtern etc. übernehmen und eben vor Ort sind. Vor Ort heißt nun in meinem Fall in Gerlingen.Bis 14:00 Uhr war auch das alles geklärt und wir haben nun frei bis heute Abend zur Verkabelung. Außer mir wollten einige andere auch mit dem Auto wegfahren, dafür mussten wir einer temporären Entlassung schriftlich zustimmen. Also schreibe ich diese Zeilen nun von Zuhause aus, wo ich eigentlich nur auf Urlaub bin. Um 19:00 Uhr muss ich daher wieder losfahren.
Als ich gerade losfahren wollte, zog in Kirchheim ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Starkregen auf. Binnen Minuten standen die Straßen um unser Haus herum unter Wasser. Da wir vor etlichen Jahren unsere Kanalisation am und im Haus haben renovieren lassen, wurden wir selbst von Schäden verschont.Diese Nacht wird mit Verkabelung und mit Maske geschlafen um den genauen Druck einzustellen und um zu prüfen, ob die 100% Zusage eingehalten werden kann. Darauf bin ich am meisten gespannt.So wie es bisher verlaufen ist, werde ich morgen Nachmittag endgültig entlassen, also einen Tag früher als geplant, sicher ist das aber erst morgen Mittag.