Besuch bei Meister Eder

Es ist Sonntag Abend. Eher ungewöhnlich, dass ich mich um diese Zeit auf einem Stellplatz auf der Alb befinde und nicht auf der Heimreise oder Zuhause. An diesem Wochenende bin ich aufgrund von Veranstaltungen in der Gemeinde eigentlich Zuhause am Neckar.

Pumuckl bekommt Fahrradträgerhalteschienen, die Meister Eder an die Hecktüre schrauben und kleben muss. Da das einige Zeit in Anspruch nimmt, habe ich am Montag Urlaub. Wittlingen, da arbeitet Meister Eder, liegt nun nicht gerade ums Eck am Neckar sondern auf der Alb bei Bad Urach und so beschließe ich, eine kleine Reise mit Pumuckl zu machen.

Wir fahren am Sonntag Nachmittag nach Münsingen um auf einem WoMo-Stellplatz am Stadion die Nacht zu verbringen und um am Montag früh einen kurzen Weg nach Wittlingen zu haben.

In Münsingen angekommen ist es entgegen der Wettervorhersage sonnig und warm mit ein paar Quellwolken. So suche ich mir einen schönen Platz mir etwas Schatten, hole das Fahrrad raus und fahre in den Ort rein.

Da wird mir bewusst, dass ich zwar schon mehrfach durch Münsingen durchgefahren aber noch nie in der Stadt selbst war. Im Zentrum gibt es jede Menge sehr schöner Fachwerkhäuser. Viel mehr interessantes entdecke ich bei der ersten groben Sichtung allerdings nicht.

Außer der Schwäb'schen Eisenbahn und vielleicht einigen Hinweisschildern zu Ehem. Tr.-Üb.-Pl.. Typisch Deutsch, denk ich. Um exakt zu beschreiben muss man aus Platzgründen abkürzen. Da ich mit sowas beruflich zu tun habe, sticht mir das halt gleich ins Auge.

Ich fahre so, wie ich es gelegentlich liebe - einfach mal drauf los. Am Ortsausgang führt eine schöne Straße nach - keine Ahnung, ist auch egal. Ich entdecke einen grünen Hügel, da hat man sicher eine schöne Sicht über die Stadt, also suche ich nach einem Fahrradweg dort hoch.

"Hogget se na"

Nach oben komme ich irgendwie, aber mit Aussicht auf einen anderen Ort. Wäre eigentlich auch egal, wenn es dann nicht anfangen würde zu regnen. Kurzer Blick nach hinten, aha, die linke Satteltasche ist im Camper, da wäre die Regenjacke drin, dumm gelaufen. Es tröpfelt eigentlich nur, windet aber ganz ordentlich und die schwarzen Wolken sagen, dass sich da was zusammenbraut. Da mir das Navi keine große Hilfe ist, frage ich mich durch und finde den direkten Weg zurück nach Münsingen. Nur dumm, dass auf dieser kleinen Straße eine größere Baustelle ist, somit gesperrt so dass durch das Gelände radeln muss. Wozu hat man breite Stollenreifen.

Die Tropfen werden größer und auch zahlreicher, wodurch sich ganz automatisch mein Tempo erhöht. Am Fahrzeug angekommen wird das Rad sofort verladen und sieheda, der Regen hört auf, zumindest für ein ein paar Minuten. Nochmal gemütlich aussitzen ist nicht, denn es beginnt dann doch ganz ordentlich zu schütten. Jetzt, rund eine Stunde später, scheint sogar wieder die Sonne. Eigentlich typisches Dänemarkwetter.

Das war jetzt eher die Vorgeschichte zum Besuch bei Meister Eder. Mal sehen, was mich morgen dort erwartet.

Mir tut es gut, unterwegs zu sein und immer wieder an verschiedenen Orten Station zu machen. Coronabedingt war das im ersten halben Lebensjahr von Pumuckl nur sehr eingeschränkt möglich.

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